
Über uns
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die entweder keine oder nur wenig leibliche Familie in unserer Nähe haben. Die Ursachen dieses Zustands sind genauso unterschiedlich wie unsere individuellen Lebensgeschichten.
Mit der Situation sind wir nicht ganz zufrieden und möchten uns auch nicht dauerhaft mit Einsamkeit abfinden. Stattdessen glauben wir, dass durch den Austausch mit anderen, die ähnliche Wünsche und Ziele haben, familienähnliche Beziehungen – nämlich Wahlverwandtschaften – entstehen können.
Wir möchten einen Raum schaffen, in dem Menschen ohne enge familiäre Bindungen die Möglichkeit haben, tiefe und langfristige Beziehungen zu knüpfen.
Alle zwei Monate veranstalten wir offene Treffen an öffentlichen Orten, bei denen neue Interessierte mehr über uns erfahren können, während unsere Stammteilnehmenden die Gelegenheit haben, zusammenzukommen und die Gemeinschaft zu erleben.
Im Sommer 2022 haben wir unser erstes Treffen veranstaltet, und aktuell (Januar 2025) gehören etwa 10 Stammteilnehmende zur Gruppe.


Jede Person ist bei unseren Treffen willkommen.
Ob Du auf der Suche nach einem Wahlverwandten bist oder einfach einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten angehören möchtest, in der zusammen Neues entdeckt wird, bei uns findest Du deinen Platz.
Wir freuen uns auf Dich, und auch auf Deine Gedanken und Einsichten zum Thema Wahlverwandtschaften!
Was bedeutet der Begriff “Wahlverwandtschaft?”
Eine Wahlverwandtschaft beschreibt eine freiwillig gewählte Verbindung zwischen Menschen, die sich durch wechselseitige Sympathie, gegenseitiges Verständnis und emotionale Verbundenheit auszeichnet.
Während traditionalle familiäre Beziehungen oft eine Selbstverständlichkeit sind, basiert eine Wahlverwandtschaft auf einer aktiven und bewussten Wahl. Als Erwachsene entscheiden wir uns freiwillig, diese Art von Beziehung aufzubauen, und deshalb folgt sie oft einer anderen Dynamik als die einer herkömmlichen Familie. Eine Wahlverwandtschaft ist in den meisten Fällen eher mit einer engen Freundschaft zwischen zwei oder mehreren Menschen zu vergleichen.
Sowohl traditionale familiäre Beziehungen als auch Wahlverwandtschaften haben jedoch gemeinsam, dass sie den Wunsch in sich tragen, langfristige, stabile und altersübergreifende Verbindungen zu schaffen und zu erhalten.

Vor der Etablierung dieser berliner Gruppe bemühten sich die Initiatoren, Literatur oder Ratgeber über selbstgewählte familienähnliche Beziehungen zu finden. Die geringe Anzahl an verfügbaren Ressourcen zeigt, dass dieses Thema noch wenig Beachtung findet.
Obwohl Wahlverwandtschaft ein relativ neues Konzept ist, zeigen die Erfahrungen der Berliner Initiatoren, dass der Prozess der Suche höchst individuell verläuft und sich nicht an feste Muster hält. Es ist jedoch wichtig, dass man sich über die eigenen Wünsche im Klaren ist und diese verständlich kommunizieren kann.
Manche Personen drücken ihre Wünsche durch traditionelle familiäre Begriffe aus, zum Beispiel indem sie „Wahlenkel“ suchen oder selbst „Wahloma“ sein möchten. Andere finden solche Bezeichnungen unangemessen, zu förmlich oder zu persönlich. Es gibt hier kein „richtig“ oder „falsch“ – die Bedürfnisse sind eben unterschiedlich. Der Schlüssel ist, die eigenen Wünsche zu kommunizieren und Menschen mit ähnlichen Vorstellungen zu finden.
Eine Wahlverwandtschaft kann überraschend entstehen, vor allem, wenn man mit Offenheit und Neugier durch den Alltag geht. Oft sind solche Verbindungen näher, als man denkt – man muss nur aufmerksam bleiben.
Mit dieser Gruppe wollen wir einen Raum bieten, in dem sich Gleichgesinnte begegnen und ihre Chancen auf eine Wahlverwandtschaft erhöhen können. Unsere Gruppe steht aber auch denen offen, die lediglich die Gemeinschaft mit anderen in ähnlicher Lage erleben möchten, ohne dass dabei die Suche nach einem Wahlverwandten im Vordergrund steht.
Gestaltungsworkshops
Im Sommer 2024 trafen sich einige Stammteilnehmende der Berliner Ortsgruppe zu zwei Workshops, um die zukünftige Ausrichtung der Gruppe zu besprechen und gemeinsam zu gestalten.
Dabei wurde Simon Sineks ‚Golden Circle‘ als Rahmen verwendet, um die Workshop-Phasen zu strukturieren. Im ersten Workshop wurde das „Warum“ der Gruppe erörtert, im zweiten ging es dann um das „Wie“ der weiteren Gestaltung.
Das “Was”, das letzte Element von Sineks Modell, wird noch ausgearbeitet und wird voraussichtlich im Frühling 2025 in Form eines Leitfadens für die Gruppe zur Verfügung stehen. Halte Ausschau nach weiteren Informationen hier auf dieser Seite!

